Gartenbahn

Auf dem Schulareal des Unterstufenzentrums betreibt unser Verein eine kleine und interessante Gartenbahnstrecke in den Spurweiten 5 Zoll (127mm) und 7 1/4 Zoll (184mm). Die Strecke überquert mit zwei Brücken den lauschigen Chüelibach und schlängelt sich um Bäume herum. Die erste Brücke ist eine Holzbogenbrücke, die Zweite eine Stahlträgerbrücke mit Mittelpfeiler und etwa acht Meter Spannweite. Die Anlage verfügt über einen zweigleisigen Bahnhof sowie einem Stichgeleise zur hydraulischen Hebebühne für das Verladen der Fahrzeuge.

Wie zur Gartenbahn

Dass wir eine Gartenbahnanlage besitzen, ist eher aus einem Zufall heraus entstanden. Unserem Verein wurden vom Dampfbahn Club Jaberg (heute Dampfbahn Aaretal in Münsigen) eine Wagenladung voll alter Geleise unentgeltlich angeboten. Aus diesen Geleisen haben wir ein Oval mit einer ungefähren Länge von 100m aufgebaut. Da diese Geleise nicht das erste Mal den Standort wechselten, waren sie nicht mehr gerade im besten Zustand. Trotz eifriger Nachbesserungen kam es immer wieder zu Zugsentgleisungen. Wir entschlossen uns also zum Neubau der Gleisanlagen. 1998 konnten wir vom Dampfwalzen und Dampfbahnliebhaber H-P. Landenberger von der Dampfbahn Katzensee zu einem günstigen Preis eine Ladung neue, gewalzte Stahlschienenprofile übernehmen. Unsere Gleisbauer gingen unter der fachkundigen Anleitung von unserem damaligen Clubmitglied Heinz Steiner sofort ans Werk. So mussten unter anderem ca. 1200 Schwellen aus Stahl U-Profilen gesägt werden, diese Arbeit wurde von Willy Gilomen in einem Kraftakt alleine gemacht. Doch mit dem Zuschneiden der Schwellen war es noch nicht gemacht. In jede Schwelle mussten nun noch sechs Bohrungen gemacht und ebenso viele Gewinde geschnitten werden. Das ergibt rund 7200 Bohrungen. Diese Arbeiten durften wir freundlicherweise in der mechanischen Werkstatt von Daniel Brack mit mordernsten CNC Maschinen bewerkstelligen. 
Heinz hatte unterdessen sämtliche Schienenprofile auf die richtige Länge zugeschnitten und jeweils an den Enden ausgefräst damit die Schienenverbinder montiert werden konnten. Zu diesem Zweck transportierte er nach und nach sämtliche Profile von Schüpfen zu sich nach Hause um die Fräsarbeiten zu erledigen. 
Nun konnten die ersten Gleisstücke montiert werden. Um immer den gleichen Schwellenabstand von 12 cm zu erreichen, wurde mit passenden Holzbrettchen eine Lehre gemacht. Nachdem die Schwellen ausgelegt und ausgerichtet waren, wurden die Schienenprofile auf die Schwellen zwischen die Schrauben gelegt. Die gebogenen Geleise wurden mittels eines Biegeapparates auf den entsprechenden Radius (10 und 12m) gebogen. Durch die hervorragende Organisation und Vorarbeit von Heinz Steiner, Fritz Wüthrich, Daniel Brack, Adolf Bergundthal und Willy Gilomen konnte der Gleisbau nun zügig vorangehen.

Die Weichen

Die Weichen stellten uns erneut vor eine Herausforderung. Wir entschieden uns, dass wir die alten Weichen aus U-Profilen nicht mehr übernehmen, stattdessen von Grund an Neue bauen werden. Darauf machten sich Heinz Steiner und Fritz Wüthrich in der Werkstatt an die Arbeit. Innert kurzer Zeit bauten sie vier Weichen, welche sich im Betrieb seither bestens bewähren.

Die hydraulische Hebebühne

Um große und schwere 5 und 7 ¼ Zoll Loks abladen zu können, hat uns unser Clubmitglied Adolf Bergundthal eine hydraulische Hebebühne gebaut. Dank dieser können nun die schweren Loks viel unkomplizierter und effizienter auf- und abgeladen werden. Nachdem unsere Hebebühne im GARTENBAHNEN 03/2000 vorgestellt wurde, erhielten wir eine Anfrage der Emder Modelldampffreunde (D), ob wir Ihnen die Baupläne präsentieren könnten. Da kein Plan existiert, haben wir eine Dokumentation erstellt.

Die detaillierte Dokumentation über unsere hydraulische Hebebühne kann hier heruntergeladen werden. Dokumentation